Computerclub Diedorf e. V.

KDE Linux - Die Alternative
Linux mit KDE-Desktop-Oberfläche das bessere Windows?

Ist Linux mit KDE-Plasma-Desktop das bessere Windows?


1991 programmierte der 21 jährige Finne Linus Torvalds in nur 6 Monaten sein Linux-Betriebssystem und rief zur Mithilfe für die Weiterentwicklung von Linux auf. Der Name Linux setzt sich aus einem Teil seines Vornamens „Linus“ und dem letzten Buchstaben „X“ des Unix-Betriebssystem zusammen.

Bis heute ist Linus Torvalds der Maintainer (Hauptbetreuer, Hauptentwickler) des Linux-Kernel.


In den späten 1990er beschäftigte ich erstmals mit SuSE Linux, das als eine der ersten Distributionen den KDE-Desktop verwendete. Im Jahr 2000 hat sich dann der kleine Pinguin mit dem Namen TUX auch beim CoDi eingenistet.


Am 14.Oktober 1996 begann Matthias Ettrich mit dem Projekt Kool Desktop Environment (KDE). Mit der Einführung der vierten Hauptversion im Januar 2008 wurde der „K Desktop Enviroment“ in „ KDE-Plasma Desktop“ umbenannt.

Nach mehrfachem ausprobieren verschiedener Distributionen (Knoppix Live-CD, Ubuntu, Kubuntu, KDEneon) und Benutzeroberflächen (KDE, Gnome, LXDE, Unity) kehrte ich jedoch immer wieder zum KDE Desktop zurück. Einer der Gründe ist, dass der KDE-Plasma Desktop dem von Windows 7 sehr ähnlich ist und sehr Bedienerfreundlich ist.


Hinweis: Nach dem 14. Oktober 2025 wird Microsoft den Support für Windows 10 (z.B. Sicherheitsupdates) einstellen und der Wechsel auf Windows 11 kann selbst bei nur wenige Jahre alten PCs/Notebooks auf Grund nicht kompatibler Hardware scheitern. Hier würde sich als Alternative die Installation von Linux anbieten, zumal die Anwendungsprogramme, wie z.B. LibreOffice, Firefox, Thunderbird auch auf vielen Windows Systemen benutzt werden und somit keine Umstellung bedeuten.


Tipp: Wenn Windows bereits auf einem PC/Notebook installiert ist, empfehle ich Linux auf einem externen Datenträger (Festplatte, SSD, NVMe, USB-Stick oder SD-Card) zu installieren. Bei der Installation von Linux muss nur darauf geachtet werden, den externen Datenträger auszuwählen. Ansonsten besteht für das vorinstallierte Windows kaum Gefahr.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der externen Datenträger jederzeit an einem anderem PC angeschlossen und gestartet werden kann.


Der Aufbau von Linux – Kernel, Distributionen und Desktop


Zum leichteren Verständnis haben wir Linux in drei Softwareschichten eingeteilt.


  • Erste Softwareschicht – Der Linux Kernel

Der Linux-Kernel ist die Hauptkomponente eines Linux-Betriebssystems und die zentrale Schnittstelle zwischen der Hardware (z.B. Treiber für CPU, Grafikkarte, LAN, WLan, USB) eines Computers und seinen Prozessen.


  • Zweite Softwareschicht – Linux-Distributoren

Die beiden bekanntesten Linux-Distributionen sind Debian (Gegründet 1993 ) und Red Hat Enterprise Linux (RHEL, Gegründet 1993 ). Sie stellen typischerweise über ein sogenanntes Repository (Zentrales Softwaredepot bzw. Quelle) Programmpakete zusammen (z.B. Programmverwaltung, Systemverwaltungsprogramme, Webbrowser, E-Mailprogramme und Office Anwendungen).


  • Debian ist eine freie Software und die Grundlage für weitere Distributionen.
  • Freie Distributionen: Ubuntu, Kubuntu, KDEneon, Knoppix und Linux Mint.
  • Verfügbare Benutzeroberflächen: Gnome, KDE, XFCE, Budgie, weitere Cinnamon Enlightenment, LXDE und MATE.
  • Paketformat: Debian *.deb (Programmverwaltung APT).


  • Manjaro ist eine auf Arch Linux basierende Distribution, die in Österreich, Frankreich und Deutschland entwickelt wird. Es folgt dem sogenannten Rolling-Release-Modell, welches kontinuierlich auf den neusten Stand aktualisiert wird.
  • Verfügbare Benutzeroberflächen: Gnome, KDE, XFCE, weitere Budgie, Cinnamon Enlightenment, LXDE und MATE.
  • Paketformat: Pacman



  • RHEL ist eine kommerzielle Open-Source Linux-Distribution für Unternehmen.
  • Freie Distributionen: Fedora und CentOS werden durch die Community betreut.
  • Verfügbare Benutzeroberflächen: Gnome, KDE, weitere Mate, LXDE
  • Paketformat: Red Hat Linux (RHEL) Paketformat *.rpm (Programmverwaltung YUM).


  • Dritte Softwareschicht – Die grafische Benutzeroberflächen-Umgebung (Desktop-Environment)

Die Auswahl einer Linux Distribution ist eher eine softwaretechnische Entscheidung, viel wichtiger ist, mit welchem Desktop-Environment man arbeiten möchte. Jeder User hat dabei unterschiedliche Vorstellungen und Vorlieben wie die Benutzeroberfläche (GUI – Graphical User Interface) auszusehen hat. Die gute Nachricht, viele Distributionen bieten eine Auswahl verschiedener Desktops zur Auswahl an. 
Meine bevorzugte Distribution ist KDEneon mit dem KDE-Plasma-Desktop, andere Benutzer möchten vielleicht lieber mit der Benutzeroberfläche
Gnome, XFCE, Budgie, Cinnamon Enlightenment, LXDE und MATE arbeiten.


Was ist besser Ubuntu, Kubuntu, KDE-neon oder Manjaro


Ubuntu dürfte die populärste Linux Distribution sein, das wiederum auf den Paketquellen von Debian basiert. Die erste Ubuntu Version 4.10 erschien im Oktober 2004, die auch mit KDE Oberfläche zu haben war. Aufgrund der Beliebtheit von KDE, erschien mit Ubuntu 5.04 auch die Variante Kubuntu. Mit der Ubuntu Version 11.04 stellt die Distribution seine Eigenentwicklung des Unity Desktop vor. Die Unzufriedenheit mit Unity Oberfläche veranlasste Canonical mit Version 17.10 wieder zurück zum Gnome Desktop zu wechseln.


Linux Live-Betriebssysteme mit Ventoy-USB-Stick starten


Um Windows- und Linux-Systeme (ISO, IMG, VHD, EFI) starten zu können, bietet sich die Installation von Ventoy auf einem externen Medium (USB-Stick, SD-Card, oder SSD-Festplatte) an. Auf dem Ventoy Multiboot-Medium können mehrere startfähige Betriebssystem (z.B. Linux.iso und Windows.img) durch einfaches kopieren über das Boot-Menü des PCs (EFI/BIOS) gestartet werden.

Tipp: Somit können verschiedene Linux Live-Betriebssysteme (z.B. Ubuntu, KDEneon oder Manjaro) risikolos ausprobiert werden und entscheiden, welche Benutzeroberfläche (z.B.Gnome, KDE oder XFCE) am angenehmsten ist.


Wie Fachzeitschriften den KDE-Plasma Desktop beurteilen


2010 – In der Zeitschrift "LINUX intern 03/10 " wird recht ausführlich über Kubuntu 10.04 LTS und Ubuntu 10.04 LTS alias "Lucid Lynx" (berichtet. Am Ende des Titelthemas " Hightech-Desktop KDE für Ubuntu " fasst der Autor auf der Seite 27 zusammen:

„ ….Modernster Desktop aller Zeiten - Wer einen einigermaßen modernen Rechner mit ausreichend Arbeitsspeicher besitzt, bekommt mit KDE 4.4 eine der modernsten und vielseitigsten Arbeitsumgebungen, die es je für einen Computer gegeben hat. Kubuntu setzt das Konzept von KDE konsequent um und….“


2016 – Und wieder einmal ist in der Zeitschrift " LINUX intern 03/2016 " Kubuntu 16.04 LTS ein " Großes Special " von 14 Seiten gewidmet. Die Einleitung von

„ ….Das KDE-Konzept: Auf dem Linux-Desktop buhlen mehrere ausgewachsene Arbeitsumgebungen um Ihre Gunst. Die beliebteste Umgebung ist KDE – und nebenbei auch der Dienstälteste heute noch relevante Desktop, der sich regelmäßig neu erfindet….“


Hinweis: Nachdem der Gründer und führende Kubuntu-Entwickler Jonathan Riddell immer wieder die schwierige Zusammenarbeit und die Verstöße gegen die Grundsätze freier Software des Ubuntu-Hersteller "Canonical", insbesondere auch gegenüber Mark Shuttleworths kritisierte, verließ er nach der Veröffentlichung von Kubuntu 15.10 die Kubuntu-Entwickler und wechselte zu KDE. Unter KDE entwickelte er jetzt das Projekt "KDEneon", das in einer rudimentären Version ebenfalls mit Kubuntu 16.04 erschien.


2017 – Die Online Ausgabe von " PC-Welt 26.05.2017 " schreibt zum Thema KDE-Plasma-Desktop unter der Überschrift: „ Linux-Komfort: Welcher Desktop passt zu Ihnen? “,

„ ….Die heute populärste Desktopumgebung unter Linux ist KDE . Umsteiger aus der Windows-Welt kommen mit den vertrauten intuitiven Menüelementen meist gut zurecht. Langjährige Anwender schätzen wiederum den Funktionsumfang und die Anpassungsfähigkeit. Diese beiden Eigenschaften stehen bei KDE im Vordergrund….“



2019 – 02.05.2019 Die Online Ausgabe von " PC-Welt 02.05.2019 " schreibt zum Thema KDE-Plasma-Desktop unter der Überschrift: „ Wir stellen Ihnen 10 nicht alltägliche Desktopspezialitäten vor “,


„ ….Stand der 18.04-LTS-Ausgabe bleibt. Die delikate, neueste KDE-Plasma-Oberfläche ist per se eine Bedienerführung für Feinschmecker und mit ihrer Flexibilität ein Gegenentwurf zum simplifizierenden Gnome und seiner Abkömmlinge. KDE Neon User Edition spricht daher in erster Linie anspruchsvolle Nutzer an: Die Anpassungsmöglichkeiten der Kontrollleiste(n), der Desktopdesigns, der Plasma-Widgets und der exzellenten KDE-Standards wie des Dateimanager Dolphin dürften Einsteiger überfordern, Systembastler hingegen begeistern….“


2023 – Die Online Ausgabe von " PC-Welt 03.09.2023 " schreibt zum Thema KDE-Plasma-Desktop unter der Überschrift: „ KDE: Die beliebte Desktop-Umgebung im Überblick “,


„ ….Bei KDE Plasma sollten sich Windows-Umsteiger von Anfang an wohlfühlen. Das KDE-Menü mit Suchfunktion („Anwendungsstarter“) sieht ähnlich aus wie das Startmenü von Windows 7, die Taskleiste ist am gewohnten Platz und die Oberfläche des Desktops bietet die üblichen Funktionen als Ablage von Ordnern, Dateien und Verknüpfungen. Im Detail gibt es jedoch deutliche, aber meist nützliche Unterschiede….“


2024 – Die Online Ausgabe von " derstandard.de 28.02.2023 " schreibt zum Thema KDE-Plasma-Desktop unter der Überschrift: " Plasma 6 - Alles neu am Linux-Desktop 28.02.2023 ",

„ ….Eines der wichtigsten davon ist bis heute das 1996 gegründete KDE-Projekt. Gemeinsam mit Gnome bildete man seit Jahrzehnten so etwas wie die Speerspitze der Linux-Desktop-Entwicklung, das aber mit divergierenden Konzepten. Hier das auf sehr einfache Ausnutzung gelegte Gnome, dort das deutlich besser konfigurierbare und Windows-ähnlichere KDE – oder wie der von dem Projekt gelieferte Desktop seit einigen Jahren heißt: Plasma….“


Wer Linux schätzen gelernt hat, wird nicht mehr zu Windows zurückwechseln


Im Dezember 1988 musste ich für meine Praxis einen PC anschaffen. Damit ich einen Teil meiner Arbeit zu Hause erledigen konnte, legte ich mir einen 286er Laptop mit einer 20 MByte großen Festplatte zu. Damals kämpfte man mit MS-DOS, ein paar Jahre später mit Windows 3.11, dann mit Windows 95, Windows 98, Windows 200/ME, Windows XP, Windows Vista, Windows 7, Windows 10 und zu guter Letzt mit Windows 11.


Windows XP ist im Rückblick nicht nur für mich bis heute das beste Betriebssystem von Microsoft, was daran erkennbar ist, dass Window XP bis 2013 bei kleinen und großen Firmen eingesetzt wurde. Wer produktiv am PC arbeiten wollte, erhielt mit Windows XP ein logisches und leicht zu bedienendes Betriebssystem.

Das ungeliebte Windows Vista wurde bereits nach wenigen Monaten durch Windows 7 ersetzt. Aber erst nach dem 2013 das Support Ende von Windows XP 2013 angekündigt wurde, wechselten die Firmen auf Windows 7. Windows 7 erwies sich als guter Nachfolger von Windows XP.


Wer produktiv arbeiten möchte, wird sich mit der Windows 8 Kacheloberfläche (Metro) kaum anfreunden. Der Schulungsaufwand für das erlernen der Bedienung ist für Firmen zu kostspielig. Man muss sich vorstellen, eine Buchhalterin die acht Stunden vor dem PC-Monitor sitzt streicht mit ihren Fingern ständig über den berührungsempfindlichen Bildschirm, dann wird dieser dermaßen verschmiert sein, dass sie davon Augen- und Kopfschmerzen bekommen wird. Aber auch den Arm ständig zu heben und mit den Fingern nach vorne zum Bildschirm führen, wird für die gesamte Schulter-Nacken-Region problematisch werden.

Dem ungeliebten Windows 8 folgte am 29. Juli 2015 Windows 10. Welches Trauma Microsoft wohl mit Windows 8 hatte, seht Ihr an der Versions-Nummer - die 9 wurde einfach übersprungen. Die Kacheln sind in den Hintergrund getreten und Windows 10 orientiert sich teilweise wieder an der Bedienung von Windows 7. Windows 10 und 11 sind keines Falls mit der Benutzerfreundlichkeit von Windows 7 oder KDE-Desktop vergleichbar.

Jede Distribution stellt ihre Softwarepakete in sog. Repository zur Verfügung


Jede Distribution stellt ihre eigenen Softwarepakete zusammen, in einem sogenannten Repository, eine sichere Herkunftsquelle, wie viele Smartphone Besitzer es vom Android oder Apple Store her kennen. Das Linux Repository ist somit der Ursprung des Store Prinzip und ist so alt wie Linux selbst.

Hier findet der normalen Anwender tausende von Anwendungen für alle erdenklichen Aufgabenstellungen, wie z.B. LibreOffice, Firefox, Thunderbird oder GIMP.


Ein gutes Beispiel ist MS-Office 365 in der neusten Version, dessen Bedienung nicht gerade intuitiv ist und nur als Jahres-ABO zu haben ist. Hier wäre LibreOffice eine gute kostenlose Alternative und die Bedienerfreundlichkeit im Stil MS-Office 2000 hat sich auch nicht verändert.


Linux-Betriebssystem gelten als relativ sicher gegenüber Schadprogrammen.


Der Umstieg auf ein neues Betriebssystem ist immer mit einem erhöhtem Zeitaufwand verbunden ist. Das ist nicht nur bei Linux der Fall, sondern auch bei dem Wechsel auf eine neue Windows Versionen.


Linux-Betriebssystem gelten als relativ sicher gegenüber Angriffen von Viren, Trojanern und anderen Schadprogrammen. Außerdem werden von externen Laufwerken gestartete Linux Live-Betriebssysteme von verschiedenen Computerzeitschriften (z.B. Chip, Heise c‘t, Golem, Linux-Welt, PC-Welt, Linux Intern, Linux Magazin, Pro-Linux oder UbuntuUsers ) als relativ sicher eingeschätzt:


  • fürs Homebanking (z.B. Internetzugang Bank Website),
  • der Verwaltung von Geldanlagen (z.B. Internetzugang Aktien Website),
  • dem Surfen im Internet oder
  • öffnen von verdächtigen Emails , z.B. mit einem KD-Eneon oder Kubuntu Live-System (läuft im Arbeitsspeicher des PCs) eingeschätzt.


Diese Vorteile hat bisher viele Umsteiger dazu bewegt, häufiger ein Live-System zu verwenden - manche haben Windows gar den Rücken gekehrt und benutzen nicht nur ein Live-System, sondern auch eine Linux Vollinstallation.


Doch wer möchte heute noch mit MS-DOS arbeiten und ganz ehrlich - der Umstieg auf Windows 95 war auch mit viel Lehrgeld verbunden. Also gibt es keinen Grund, LINUX und seine umfangreichen Softwarepakete nicht doch mal auszuprobieren.

Jeder von uns kennt das Problem, man besitzt mehrere Rechner, von denen jeder eine andere Installation aufweist. So können sich die Windows- und Anwendungsprogramm von einer auf die andere Version im Aussehen und der Bedienung deutlich unterscheiden.


MAN LERNT NUR EINMAL der Vorteil von LINUX ist, dass man alle Rechner (z.B. PC und Notebook) auf den gleichen Installationsstand bringen kann" oder den Linux USB-Datenträger an jeden beliebigen PC anschließen und starten kann.


Wer einmal die Vorteile von LINUX kennen gelernt hat, möchte den kleinen Pinguin mit dem Namen "Tux" nicht mehr missen. Um auch Computerneulingen den Einstieg in LINUX so einfach wie möglich zu machen, haben wir auf unserer Club-Homepage im Juli 2006 dem kleinen Pinguin ein Plätzchen spendiert.



Günter Hack


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